6.7.06

Programmieren im Fach IKA (Teil 1)

Vor etwa 22 Jahren unterrichtete ich am BWZ in der Weiterbildung Basic-Programmierung am PC1 der IBM. Damals war nur ganz wenig Software auf dem Markt erhältlich. Wer etwas Besonderes brauchte, musste alles selbst programmieren.

An die Programmierkurse denke ich heute noch gerne zurück. Die Teilnehmer waren dermassen motiviert, dass sie kaum mehr vom Gerät weg wollten. Solange ein Progrämmchen nicht funktionierte, wollte man nicht nach Hause.

Meine erste Textverarbeitung war Wordstar von MicroPro – eine gewaltige Software; das ganze Programm inklusive Betriebssystem hatte auf einer 5 1/4-Zoll-Diskette Platz. Serienbriefe inklusive!

Kürzlich meinte ein Kollege, der bei mir vor vielen Jahren an einem BBT-Kurs war: "Diese Kenntnisse waren alle für die Katz. Wer braucht sowas noch heute?". Diese Aussage halte ich für falsch. Die Kenntnisse waren immer die Voraussetzung, um rasch Neues am PC zu erlernen. Trotzdem frage ich mich heute gelegentlich schon, ob alles was wir unseren IKA-Lernenden an Stoff eintrichtern, tatsächlich auch notwendig ist. Welche Kenntnisse brauchen Anwender wirklich? Muss ein Autofahrer tatsächlich wissen, welches die Zündkerzen sind? Darüber das nächste Mal etwas mehr.

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2 Comments:

Blogger Rolf Bänziger said...

Ich glaube, dass das Programmieren durchaus noch seine Berechtigung hat, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Wir arbeiten heute mit fixfertigen Programmen. Was wir sehen, ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Zu einer fundierten Ausbildung gehört auch, dass man weiss, was sich unter der "Wasseroberfläche" befindet: ein riesiger Programmcode. Es ist wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind.

2. Wenn wir im Unterricht über Viren sprechen, sprechen wir von Programmen. Viele Berufslernende können sich aber unter einem Programm nichts vorstellen. Deshalb wäre es sinnvoll, einmal zu zeigen, was ein Programm ist.

3. Programmieren ist eine ausgezeichnete Denkschulung.

4. Wer Webapplikationen erstellen will, kommt um das Programmieren nicht herum.

Ob und wie lange man das Programmieren üben kann, hängt von der Schulstufe und der zur Verfügung stehenden Zeit ab. Ich denke, dass an einer Handelsmittelschule einige Stunden für Programmieren eingesetzt werden sollten.

Ich habe mir das Buch "Programmieren mit Kara" von Raimond Reichert, Jürg Nievergelt und Werner Hartmann gekauft. Zur Kara-Programmieren existiert auch ein Leitprogramm. Wer hat Erfahrung mit dieser Programmierumgebung?

07 Juli, 2006  
Blogger beat said...

Lieber Rolf

Vielen Dank für den wertvollen Beitrag. Leider habe ich mich in letzter Zeit wenig mit der Programmierung befassen können. Kara kenne ich überhaupt nicht.

Herzliche Grüsse

Beat

07 Juli, 2006  

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