29.10.06

Funknetz muss verschlüsselt sein

In einem Artikel in der heutigen Sonntagszeitung ist zu lesen, dass WLAN-Nutzer für illegale Downloads durch Dritte haftbar gemacht werden können. Viele Anwender teilen ihren Internetzugang per Funknetz absichtlich und freiwillig, beispielsweise mit ihrem Nachbarn. Andere teilen ihren Internetzugang aber unabsichtlich. Beides ist nicht ganz gefahrlos.

Unverschlüsseltes WLAN kann unter Umständen teuer werden. Inwieweit Benutzer von Funknetzen in der Schweiz für illegale Downloads über ihren Router haftbar gemacht werden können, ist noch unklar. Auch das Urteil des Landgerichts Hamburg wird in Deutschland nicht das letzte in dieser Angelegenheit sein.

Ich stelle immer wieder fest, dass Funknetze in privaten Räumen kaum abgesichert sind. Die Benutzer möchten auf ihrem Balkon surfen und von dort drucken. Irgendein «Freund» richtet dann etwas Unsicheres ein. Die Benutzer sind sich über die Gefahren kaum bewusst. Mit wenig Aufwand kann der Datenverkehr aufgezeichnet oder abgefragt werden. Wireless Accesspoints sind vom Hersteller meist so konfiguriert, dass man sie einfach anschliessen und benutzen kann. Dabei sind sämtliche Sicherheitsfunktionen ausgeschaltet. Wenn Sie nichts ändern, kann Ihre Nachbarin oder jemand auf dem Parkplatz vor dem Haus ohne Probleme Ihren Anschluss benutzen, selbst für krumme Dinge. Die besuchten Webseiten, der Inhalt dieser Webseiten, Passwörter für Mailkonten, Mailinhalte, Inhalte von Formularfeldern, Inhalte von Dateien auf dem PC anschauen und vieles mehr ist dann kein grosses Problem mehr.

Wie schützen Sie sich dagegen?
  1. Ändern Sie unbedingt das Standardpasswort Ihres Routers, welches bei der Auslieferung aktiviert ist. Jedermann kann den Router umkonfigurieren, wenn Sie das nicht tun.
  2. Arbeiten Sie nicht mit DHCP, sondern mit festen IP-Adressen. Ändern Sie den Adressbereich.
  3. Ändern Sie den Netzwerknamen des Funknetzes (SSID). Allerdings ist dieser Schutz leicht zu umgehen.
  4. Setzen Sie MAC-Filter. Alle modernen Router unterstützen die MAC-Filterung. Damit lässt der Router nur die Verbindung mit den definierten MAC-Adressen (Adressen der Netzkarte) zu. Andere Geräte werden abgewiesen.
  5. Schalten Sie die WEP-Verschlüsselung ein. Auch wenn die Verschlüsselung nicht 100 % sicher ist, ist sie immer noch viel besser als gar keine.

Für Heimanwender sollte dieser Schutz reichen. Ihr Wirelessnetz in der Schule braucht weitere Sicherheitsmassnahmen. VPN bildet dabei die umfassenste Methode.


Ihr
Beat Hinnen

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